Bazar.DAMASCUS. 29. Route.
493 Bazar
der
Seidenstoffe,
der
von
Interesse
ist,
weil
man
hier
noch
am
meisten
die
Erzeugnisse
inländischen
hat.
Vor
allem
ziehen
die
seidenen
Keffîyen
(Kopftücher)
den
Blick
an.
Der
Beduine
Streifen;
uns
gefallen
die
weissen
mit
schmalen
bunten
Randstreifen
am
besten.
Man
hat
solche
auch
in
kleinerer
Form,
die
als
Hals-
tücher
dienen
können;
sie
sind
äusserst
dauerhaft.
Die
grösseren
kosten
70—80,
die
kleineren
etwa
40
Piaster
das
Stück.
Gewöhn-
lich
werden
die
Franzen,
welche
daran
hängen,
erst
gelöst
und
in
Ordnung
gebracht,
wenn
das
Stück
verkauft
ist.
Sehr
schön
sind
die
dünnen
seidenen
Ueberwürfe
(scherbe)
und
die
schweren
Seidenzeuge.
Eigenthümlich
sind
die
Tischteppiche
mit
Stickereien
von
bunter
Seide
auf
rothem
oder
schwarzem
Wolltuche;
die
Buch-
staben
darauf
haben
indessen
keine
Bedeutung.
Ein
schöner
Tisch-
teppich
kostet
40—70
fr.
Die
Stickereien
oder
vielmehr
gewebten
Stoffe
wie
Tabaksbeutel,
Pantoffeln
u.
s.
w.
kommen
alle
aus
dem
Libanon
und
werden
ebenso
gut
in
Beirût
gekauft
als
hier.
Sehr
hübsch
sind
bisweilen
die
Fantasieanzüge,
z.
B.
die
Kinderjacken.
Auch
in
den
Chânen,
welche
an
diesem
Bazar
liegen,
sind
noch
Detailverkäufer
ʿAbayen,
die
Wollmäntel
für
Bauern
von
der
gestreiften
braun
oder
schwarzweissen
Sorte
bis
zur
fein
verbrämten
braunen
Bagdader
In
Damascus
und
Höms
wird
auch
Baumwolle
verarbeitet;
die
Taschentücher
mit
eingelegten
gelben
oder
weissen
Seidenfäden,
wie
sie
von
den
Muslimen
achtenswerth.
Die
Frauenschleier
freilich,
welche
hier
verkauft
werden,
stammen
fast
sämmtlich
aus
dem
Canton
Glarus.
—
Hinter
dieser
Bazargasse
(d.
h.
S.
davon)
liegt
noch
ein
anderer
Bazar:
dort
sitzen
Matratzenmacher
Instrumente
zum
Zupfen
der
Wolle
mit
den
Zehen
fassen.
—
Von
Zeit
zu
Zeit
sieht
man
auch
in
eine
Leseschule
hinein,
in
welcher
ein
Lehrer
diese
fortwährend
den
Oberkörper
hin-
und
herbewegen
(wie
die
Kinder
in
den
Judenschulen).
Einige
schöne
Bäder
liegen
an
den
Seitengassen
dieses
Bazars.
Das
Gedränge
wird
um
so
grösser,
je
weiter
wir
hier
fortschreiten.
Auch
bemerken
wir
an
dem
Publikum,
dass
wir
uns
dem
Beduinen-
und
Bauernquartier
nähern.
Scheu
aber
unverschleiert
schleichen
die
kleinen
tätto-
wirten
Beduinenweiber
lichkeiten
gesättigt
haben.
Dazwischen
zieht
wohl
auch
ein
Zug
von
Kamelen,
mit
Balken
oder
unbehauenen
Pappelstämmen
be-
laden,
langsam
durch
den
Bazar,
oder
eine
Anzahl
Esel
schleppt,
nach
beiden
Seiten
anstossend,
Baumaterialien
herbei.
Links
sehen
wir,
wenn
wir
gerade
eine
Gebetsstunde
treffen,
in
dem
Hofe
einer
Moschee
die
lange
Reihe
der
Gläubigen
niederwerfen,
nachdem
sie
erst
die
Waschungen
vollzogen
haben.